Begeisterung für Genetik geweckt

Eine Klasse der Jenaplanschule stellte spannende Fragen bei einem Vortrag über den transparenten Killifisch „klara“ am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI).

Jena. Auf den ersten Blick erscheint alles unspektakulär: 17 Schülerinnen und Schüler einer 12./13. Klasse der Jenaplanschule sitzen mit ihrer Lehrerin und einem Lehramtsstudenten im Praxissemester in einem Seminarraum des FLI. Auf den zweiten Blick geschieht aber etwas Spannendes, denn alle verfolgen konzentriert den Vortrag von Dr. Johannes Krug, Postdoktorand in der Forschungsgruppe Molekulare Genetik.

Der 31-Jährige spricht über Genetik im Allgemeinen und Genom-Editierung im Besonderen. Anhand des transparenten Killifischs „klara“. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Ihm ist es unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Englert gelungen, mittels der CRISPR/Cas9-Technologie den farbenreichen Türkisen Prachtgrundkärpfling (Nothobranchius furzeri) aus der Ordnung der Killifische transparent zu machen. Mit der Etablierung des kurzlebigen Wirbeltiers als Modellorganismus begann diese Erfolgsgeschichte am FLI. Die Generierung und Veröffentlichung von „klara“ im vergangenen Jahr stellt einen weiteren Durchbruch in der Grundlagenforschung dar. Mit einer Lebensspanne von maximal nur einem Jahr macht „klara“ nun in-vivo-Untersuchungen alternsbedingter Prozesse möglich. Die Schülerinnen und Schüler waren gut vorbereitet und stellten immer wieder kluge Fragen, etwa zu seneszenten Zellen, ethischen Aspekten und ob für die Forschung am FLI das gesunde Altern wichtiger ist als eine Verlängerung der Lebensspanne.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben sie sich im Biologiekurs mit dem Thema Genetik beschäftigt. „Um den Schülerinnen und Schülern am Ende der Themeneinheit einen praktischen Anwendungsbezug aufzuzeigen, habe ich die Exkursion zum FLI geplant“, erklärt ihre Lehrerin Julia Sprafke. Die Wahl fiel dabei auf das FLI, das sie im Rahmen der letzten Langen Nacht der Wissenschaften kennengelernt hatte. Es gehe ihr darum, ihnen einen Einblick in die Welt der Forschung zu ermöglichen und sie zu begeistern, so Sprafke.

Dieses Ziel wurde am FLI offensichtlich erreicht. Das Feedback war durchweg positiv. Lehrerin Julia Sprafke: „Der Vortrag war gut verständlich und anhand der vielen gestellten Fragen gehe ich davon aus, dass er das Interesse für die Forschung geweckt hat.“ Auch Dr. Johannes Krug ist voll des Lobes: „Es hat mir viel Spaß gemacht, vor dieser Klasse zu sprechen, da sie top vorbereitet war. Einige Schüler haben sich im Anschluss bei mir für den Vortrag bedankt – ich bin sehr zufrieden.“

Wer sich für die Grundlagenforschung am FLI interessiert, bekommt schon bald die nächste Gelegenheit, am Institut Forschungsluft zu schnuppern: Beim Forsche-Schüler-Tag am 25. April 2024 ist das FLI dabei.