DFG fördert Graduiertenkolleg „ProMoAge“ Halle-Jena für weitere 4,5 Jahre mit rund 5,5 Millionen Euro (Universitätsmedizin Halle)

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Das Graduiertenkolleg 2155 „ProMoAge“ (Protein Modification: Ageing – Proteinmodifikationen: Schlüsselmechanismen des Alterns) wird um weitere vier Jahre verlängert. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft be-kanntgegeben, die das GRK mit weiteren rund 5,5 Millionen Euro finanziert. Beteiligt sind an dem GRK die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Uni-versitätsklinika Halle und Jena und das Leibniz-Institut für Alternsforschung Jena (Fritz-Lipmann-Institut).

„Wir freuen uns sehr über den Erfolg. Es zeigt, dass unsere Forschungsprojekte im GRK von großer Relevanz sind und die Erforschung des Alterns immer mehr Bedeutung erlangt“, so Prof. Dr. Andreas Simm von der Universitätsmedizin Halle und Sprecher des GRK. Während sich die 14 Projekte in der ersten Förderphase vor allem beschreibend damit befasst haben, welche Modifikationen beim Alterungsprozess ablaufen, gehe es nun in der zweiten Phase um molekulare Mechanismen und die translationale Forschung, das heißt die Übertragung der Ergebnisse auf den Menschen, so Simm. Bisher seien im Rahmen des GRK bereits zehn Doktorarbeiten abgeschlossen worden, weitere sind kurz vor der Fertigstellung. Des Weiteren sind mehr als 70 Fachpublikationen erschienen.

In der neuen Förderphase werden wieder 14 naturwissenschaftliche Projekte und sechs medizinische Promotionen gefördert.

„Die Alternsforschung ist neben der onkologischen und Herz-Kreislauf-Forschung sowie der Versorgungsforschung einer der Schwerpunkte der Universitätsmedizin Halle. Wir freuen uns, dass wir die Gutachterinnen und Gutachter von der Qualität der Forschung im GRK an den Standorten Halle und Jena überzeugen konnten und die Verlängerung bewilligt wurde“, so Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Hauptziel des Graduiertenkollegs „ProMoAge“ ist die Erforschung von sogenannten posttranslationalen Proteinmodifikationen (PTM) zellulärer Proteine als ein Schlüsselmechanismus des Alterns und deren Einfluss auf alternsrelevante Signalproteine und epigenetische und transkriptionelle Regulationsprozesse. Kenntnisse über diese molekularen Mechanismen, die zu altersabhängigen Einschränkungen von Organfunktionen führen, können dazu beitragen, den Gesundheitszustand älterer Menschen zu verbessern. Deshalb sind weitere große Ziele die Identifikation neuer Biomarker für das Altern und altersassoziierte Erkrankungen, aber auch die Qualifizierung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für eine Laufbahn im Bereich der interdisziplinären Alternsforschung. „Wir können mit gewissem Stolz sagen, dass unsere Absolventinnen und Absolventen sehr gefragt sind“, sagt Simm.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Jena sind mit sieben Teilprojekten am Universitätsklinikum, der Friedrich-Schiller-Universität und dem Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut - am Graduiertenkolleg beteiligt. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit altersbedingten Veränderungen des Stoffwechsels von Gefäßwandzellen, mit dem Einfluss der Ernährung auf Signalprozesse in der Zelle oder mit erblich bedingten neurodegenerativen Erkrankungen. „Neben den Themen der einzelnen Forschungsprojekte, die spezifische altersbedingte Funktionsstörungen von Proteinen und den daraus resultierenden Funktionsverlust von Zellen und Geweben untersuchen, legen wir großen Wert auf die Weiterbildung unserer Promovierenden. Wir bieten ihnen Kurse zum Erlernen von analytischen Methoden und Soft Skills sowie die Gelegenheit zu intensivem wissenschaftlichen Austausch, um sie in die interdisziplinären Netzwerke der biomedizinischen Alternsforschung einzuführen“, betont die stellvertretende Sprecherin des Graduiertenkollegs, Prof. Regine Heller vom Universitätsklinikum Jena.

Graduiertenkollegs dienen dazu, den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu fördern und Doktoranden und Doktorandinnen, die Möglichkeit zu geben, in einem Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichen Niveau zu promovieren.

Kontakt Halle:
Prof. Dr. Andreas Simm
Universitätsmedizin Halle (Saale)
E-Mail: andreas.simm@uk-halle.de
Telefon: 0345 557 2647

Kontakt Jena:
Prof. Dr. Regine Heller
Institut für Molekulare Zellbiologie, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: regine.heller@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9395633