Preis für Wissenschaftskommunikation 2010 geht auch nach Jena

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Der Informationsdienstwissenschaft (idw) zeichnete die drei besten wissenschaftlichen Pressemitteilungen des Jahres 2009 aus. Mit dem 3. Platz wurde die Öffentlichkeitsarbeit des Leibniz-Instituts für Altersforschung – Fritz-Lipmann- Institut (FLI) in Jena geehrt, für die Pressemitteilung "Genetische Variante im Geschlechtschromosom X verzögert das Auftreten von AIDS bei HIV-infizierten Frauen".

Wissenschaftskommunikation ist die unverzichtbare Mittlerin zwischen Wissenschaft und der Öffentlichkeit. Der idw schreibt den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation aus, um die weitere Professionalisierung der Wissenschaftskommunikation zu fördern. Mit dem Preis wurden im Jahr 2009 im idw veröffentlichte Pressemitteilungen gewürdigt, die von hoher handwerklicher Professionalität sind (Qualität) und die einen überragenden Nachrichtenwert sowie wissenschaftliche Bedeutung haben (Relevanz und Originalität). Pro Einrichtung konnte eine Pressemitteilung eingereicht werden. Insgesamt gab es 71 Einreichungen von Wissenschafts-Pressestellen aus Deutschland, Israel, Österreich, Schweden und der Schweiz. Die ersten beiden Plätze gingen an die Abteilung Kommunikation des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie und die Pressestelle der Ruhr-Universität Bochum.

Die geehrte Pressemitteilung des FLI beschreibt Forschungsergebnisse eines Kooperationsprojekts, welches vom FLI federführend geleitet worden war. Wissenschaftler der Forschungsgruppe Genomanalyse des FLI entdeckten erstmals eine veränderte Region auf dem X-Chromosom, die bei HIV-infizierten Frauen den Verlust von Immunzellen und damit das Auftreten von AIDS verzögert. Maßgebliche Kooperationspartner dieses Projekts waren Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen sowie der Universitäten Köln und Kiel.

Die zugehörige Pressemitteilung wurde vom Forschungskoordinator des Fritz-Lipmann-Instituts, Dr. Eberhard Fritz, in enger Abstimmung mit den beteiligten Wissenschaftlern der kooperierenden Institute verfasst. „Ähnlich produktiv wie die wissenschaftliche Kooperation auf dem Forschungsprojekt lief auch die Zusammenarbeit beim Schreiben der Pressemitteilung“, so Dr. Fritz, der sich noch einmal für die exzellente Beteiligung der Wissenschaftler bedankte.

Der Preis wurde am 11. März 2010 im Rahmen einer idw-Veranstaltung am Sitz der Frankfurter Rundschau überreicht. Die Sieger erhielten Urkunden sowie Geldprämien, die für die weitere Qualitätssicherung und –verbesserung in der Kommunikationsarbeit eingesetzt werden sollen. Der 3. Preis des idw war mit 500 Euro dotiert.

Der Jury gehörten an: - als medienerfahrener Wissenschaftler Prof. Günter Ziegler, er ist Mathematiker an der Technischen Universität Berlin und (2008) Träger des Communicator-Preises, der von DFG und Stifterverband für die Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Öffentlichkeit verliehen wird; - Rolf-Michael Simon als Ressortleiter Wissenschaft der Neuen Ruhr / Neuen Rhein Zeitung NRZ; - Armin Himmelrath, Autor und Hörfunk-Moderator im Bereich Wissenschaft und Bildung, Buchautor u. a. von "Der Sündenfall. Betrug und Fälschung in der deutschen Wissenschaft" (gemeinsam mit Marco Finetti); und zwei gelernte Journalisten aus den Reihen des idw: - als Mitglied des idw-Vorstands Marco Finetti, früher Deutsche Universitätszeitung (DUZ) und Süddeutsche Zeitung, jetzt Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), und - Patrick Bierther vom idw-Team, zu dessen Aufgaben die Qualitätssicherung der transportierten Pressemitteilungen gehört.