Peter Schuster hält erste Manfred Eigen Award Lecture (MPIBPC)

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Das Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie zeichnet Peter Schuster mit dem neu etablierten Manfred Eigen Award aus. Der Physiko-Chemiker wird am Mittwoch, 9. Mai 2018, um 15 Uhr einen Vortrag zur Preisverleihung mit dem Titel „Bridging from Chemistry to Life Sciences – Evolution seen with the Glasses of a Physicist“ im Manfred-Eigen-Saal des Instituts halten.

Mit der neu geschaffenen Manfred Eigen Award Lecture ehrt das MPI für biophysikalische Chemie die Verdienste des Chemie-Nobelpreisträgers und Institutsgründers Manfred Eigen. Das Institut wird jährlich an dessen Geburtstag eine Forscherpersönlichkeit mit dem Manfred Eigen Award auszeichnen, die auf dem wissenschaftlichen Gebiet von Manfred Eigen arbeitet.

Der erste Preisträger dieser Reihe, Peter Schuster, ist vor allem mit der Theorie der molekularen Evolution bekannt geworden. So entwickelte er zusammen mit Manfred Eigen das Modell des Hyperzyklus und der Quasispezies. In seinem Vortrag wird er in die Theorie der molekularen Evolution einführen und erklären, wie diese sich in ein dynamisches Modell übersetzen lässt, das Evolution als Zusammenspiel von Wettbewerb, Kooperation und Variation beschreibt.

Nach dem Studium der Chemie und Physik promovierte Schuster 1967 an der Universität Wien (Österreich). Anschließend forschte er ab 1968 als Postdoktorand bei Manfred Eigen am Göttinger MPI für physikalische Chemie. 1971 habilitierte er an der Universität Wien in theoretischer Chemie und wurde 1973 zum Ordentlichen Professor der Universität berufen. Von 1973 bis 1992 sowie von 1996 bis 2010 war er Direktor des dortigen Instituts für Theoretische Chemie und von 1985 bis 1991 außerdem Direktor des Computerzentrums der Hochschule. Er ist darüber hinaus Gründungsdirektor des Instituts für Molekulare Biotechnologie in Jena (heute Leibniz-Institut für Altersforschung). Seit 2009 ist er emeritierter Professor der Universität Wien. Schuster hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Erwin Schrödinger-Preis (1983), das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1992) sowie das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (2010). Er ist unter anderem Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO), der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Academia Europaea sowie der National Academy of Sciences USA.