Leibniz-Senat empfiehlt Weiterförderung des FLI und befürwortet Sondermittel

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Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat am 11. Juli 2017 empfohlen, das Leibniz-Institut für Alternsforschung (FLI) für weitere drei Jahre vollumfänglich zu fördern. Die Weiterförderung ist mit Auflagen zur Umstrukturierung von Prozess-und Leitungsstrukturen verbunden. Darüber hinaus wurden Sondermittel zum Aufbau einer neuen Forschungsrichtung vom Senat befürwortet.

Die Leibniz-Gemeinschaft hat in ihrem Senatsausschuss am 11. Juli 2017 die Evaluierung von vier Leibniz-Instituten abgeschlossen. Für das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) erhalten die Geldgeber von Bund und Land die Empfehlung, das Institut für weitere drei Jahre vollumfänglich zu fördern. Die Empfehlung für diese verkürzte Förderperiode – üblich sind sieben Jahre – begründet der Senat damit, dass trotz der vom Gutachtergremium ausdrücklich hervorgehobenen sehr guten bis exzellenten wissenschaftlichen Entwicklung und der Herausarbeitung einer internationalen Alleinstellung in den vergangenen Jahren das Institut aus Sicht der Leibniz-Gemeinschaft strukturelle Schwächen aufweist und sich in einer Krisensituation befindet, die es in den kommenden drei Jahren auszubessern bzw. zu überwinden gilt (siehe Leibniz-Senatsstellungnahme).

Dies betrifft insbesondere den weiteren Ausbau der Instrumentarien zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis, nachdem ein Untersuchungsausschuss der Leibniz-Gemeinschaft dem Wissenschaftlichen Direktor Prof. Rudolph eine Rüge wegen grob fahrlässiger Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht als Gruppenleiter erteilt hatte (siehe Leibniz-Medieninfo). Mit Hilfe von Leibniz-internen und -externen Experten werden in den kommenden Monaten Konsequenzen aus den Vorwürfen gezogen werden.

„Wir nehmen die Auflagen der Leibniz-Gemeinschaft ernst und werden alles daran setzen, die vorgezogene Evaluierung in drei Jahren zum Erfolg zu führen“, kommentiert der Wissenschaftliche Interimsdirektor PD Dr. Matthias Platzer das Evaluierungsergebnis. „Trotzdem freuen wir uns, dass die Arbeit und positive Entwicklung der vergangenen Jahre im Evaluierungsergebnis durch die vollumfängliche Weiterförderung für drei Jahre gewürdigt werden“, ergänzt er weiter.

Aufbau einer neuen Forschungsrichtung kann beginnen

Darüber hinaus gab der Senat sein grünes Licht für den Aufbau einer neuen Forschungsrichtung, für die das FLI sich im Rahmen der Evaluierung beworben hatte. „Der Bereich Mikrobiom und Altern wird vom Leibniz-Senat als zukunftsträchtiges Forschungsgebiet wertgeschätzt, das dem FLI den weiteren Ausbau seines anerkannten internationalen Forschungsprofils ermöglichen wird und uns in der Wissenschaft wettbewerbsfähig hält“, freut sich Dr. Daniele Barthel, Administrativer Vorstand des FLI, über dieses Ergebnis.

Hintergrundinformation

Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena widmet sich seit 2004 der biomedizinischen Alternsforschung. Über 330 Mitarbeiter aus 30 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter www.leibniz-fli.de.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro (www.leibniz-gemeinschaft.de).

Kontakt

Dr. Evelyn Kästner
Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI), Beutenbergstr. 11, 07745 Jena
Tel.: 03641-656373, Fax: 03641-656351, E-Mail: presse@~@leibniz-fli.de