BMBF fördert Erforschung des Gerstegenoms (IPK)

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein Verbundprojekt, dessen Ziele die Vervollständigung einer physischen Karte sowie erste Schritte zur Sequenzierung des Gerstegenoms sind. Die Verknüpfung dieser physischen Karte an bereits vorhandene genetische Informationen ist – u.a. im Hinblick auf eine Genisolation – eine zentrale Aufgabe. Unter der Federführung des IPK Gatersleben sind an diesem Projekt Forscher des Leibniz-Instituts für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI), Jena, der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ), Quedlinburg und des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF), Neuherberg beteiligt.

Gerste ist eine der ältesten vom Menschen genutzten und kultivierten Getreidearten und zählt neben Weizen, Reis und Mais zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Getreidearten. Nach Informationen der Welternährungsorganisation ist die Gerste mit einer Erntemenge von ca. 140 Mio. Tonnen im Jahr 2005 die fünftwichtigste Nutzpflanze weltweit. Wegen ihres, im Vergleich zu nahen verwandten Getreidearten wie Weizen und Roggen, relativ kleinen Genoms – 5 Milliarden Bausteine (Basenpaare) – gilt Gerste auch als Modellpflanze für die Getreide-Genomforschung.

Es ist das erste Mal, dass deutsche Forscher bei der Sequenzierung eines größeren Genoms einer wirtschaftlich bedeutenden Kulturpflanze eine Vorreiterrolle übernehmen. Das Verbundprojekt ist in weltweite Aktivitäten verschiedener Konsortien, wie dem International Barley Sequencing Consortium (http://www.barleygenome.org) und der European Triticeae Genomics Initiative (http://www.etgi.org), eingebunden, um die Erforschung von Getreide bzw. Gerste voranzutreiben und nationale Anstrengungen länderübergreifend zu koordinieren.

Nach Abschluss des Projektes werden wichtige Gene aus Gerste, die an der Merkmalsausprägung bedeutender agronomischer Eigenschaften, wie Trockentoleranz, Resistenzen, u.a., beteiligt sind, einer systematischen Isolierung und Analyse zugänglich sein. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für weitergehende Züchtungsvorhaben bzw. biotechnologische Forschungen, ebenso wie für die weitgehende Sequenzierung des Gerstegenoms. Die Beziehungen zwischen den genetischen Informationen und den Merkmalsausprägungen werden teilweise auch auf die verwandten Getreidearten Weizen und Roggen übertragbar sein und können bei deren Erforschung angewandt werden.