Zebrafisch (Danio rerio)

Ein Fisch, dem man bei der Entwicklung unter die Haut schauen kann

Der Zebrabärbling (Danio rerio)lebt in Südostasien in langsam fließenden oder stehenden Gewässern, wie sie etwa auf Reisfeldern zu finden sind. Die in der Wissenschaft auch als Zebrafisch bezeichnete Art ist auf der ganzen Welt als Aquarienfisch beliebt.

Für die biologische Forschung ist er seit langem von Interesse. Seine embryonale Entwicklung im Ei findet komplett außerhalb des Mutterfisches statt und er bleibt transparent, bis er sich vollständig entwickelt hat. Dies ermöglicht die Erforschung der Organentwicklung ganz ohne invasive Eingriffe. Unter dem Mikroskop lässt sich besonders gut die Entstehung von Herz, Niere und Blutgefäßen verfolgen. Da 70 Prozent der Gene des Zebrafisches in ähnlicher Form auch beim Menschen zu finden sind, ist er ein wertvoller Modellorganismus für die Wissenschaft, auch wenn es um die Erforschung der Entstehung von Krankheiten geht.

Eine Besonderheit dieses nur wenige Zentimeter langen Fisches ist sein enormes Regenerationspotenzial. Anders als die meisten anderen Wirbeltiere kann er verloren gegangene Gliedmaßen wie Flossen oder auch geschädigte Organe, wie zum Beispiel Herz, Niere und Gehirn, lebenslang fast vollständig regenerieren. Wenn wir verstehen, wie diese Mechanismen funktionieren und was die molekularen und genetischen Grundlagen sind, lassen sich in Zukunft neue Therapien entwickeln, um Krankheiten beim Menschen zu behandeln.

Video

Schlagendes Herz eines Zebrafischs (klicken zum Abspielen)

Leuchtende Nieren: Regeneration unterm Mikroskop

Auch wenn der Zebrafisch dem Menschen genetisch und molekularbiologisch recht ähnlich ist, unterscheidet er sich durch seine Regenerationsfähigkeit. Um zu ergründen, wo hier genau die Unterschiede liegen, werden einzelne Moleküle in den Nieren des Zebrafisches zum Leuchten gebracht. Mit dieser Markierung versehen, lässt sich der Regenerationsprozess am Fluoreszenzmikroskop genau verfolgen.

Außerdem hilft der Zebrafisch, die Entwicklung der Nieren zu erforschen und die dabei ablaufenden biologischen Vorgänge zu verstehen. Dies kann dazu beitragen, die molekularen Grundlagen alternsassoziierter Krankheiten aufzudecken und daraus Therapieansätze zu entwickeln.

Als Alternsmodell hilft uns der Zebrafisch bei der Erforschung:

  • der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Organfunktionen
  • der Organregeneration im Alter
  • alternsassoziierter Erkrankungen wie Herzinfarkt und Niereninsuffizienz
  • des beschleunigten Alterns (an genetisch veränderten Fischen)

Info

10 Fakten zu Zebrafischen als Versuchstiere (von der Initiative Tierversuche verstehen).