Tierhaltung Maus

Im Gegensatz zu Wildmäusen leben Labormäuse in einer standardisierten und von Krankheitserregern freien Umgebung. Am FLI werden etwa 12.500 Mäuse gehalten. Um optimale Haltungsbedingungen für die Tiere zu gewährleisten, werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen:

    Zusammenleben:

        Die Mäuse leben in kleinen Gruppen zusammen. Jungtiere werden im Alter von ca. drei bis vier Wochen von den Elterntieren getrennt.

    Käfige:

        Alle Käfige haben eine eigene Luftzufuhr und -abfuhr. Die Luft wird gereinigt, gefiltert und befeuchtet. Die Temperatur liegt durchweg bei 21 – 22 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 – 60 Prozent. Die Käfige sind mit Beschäftigungsmaterial wie Spieltunnel und Nestbaumaterial ausgestattet.

    Nahrung:

        Die Mäuse haben uneingeschränkten Zugang zu Futter und Wasser. Das Futter ist optimal an die Bedürfnisse der Nager angepasst und wird vor der Verwendung sterilisiert.

Das Team der Tierhaltung kümmert sich täglich um das Wohlergehen der Mäuse. Tierpfleger/innen und Tierärztinnen und Tierärzte kontrollieren regelmäßig den Gesundheitszustand der Tiere und behandeln Krankheitssymptome umgehend.

Für die Reinigung und Einhaltung der Hygienestandards sorgt das qualifizierte Personal der Spülküche.

Damit unsere Tiere in guten Händen sind, bildet das FLI Tierpfleger/innen in der Fachrichtung Forschung und Klinik selbst aus. Weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie hier.

Aufgaben der Mitarbeiter/innen in der Maushaltung:

Kontakt

Hellen Ahrens
Leiterin Tierhaltung Maus
+49 3641 65-6606
hellen.ahrens@~@leibniz-fli.de

Typische Aufgaben der Tierpfleger/innen sind die tägliche Kontrolle der Mäuse, das Wechseln der Wasserflaschen und der Käfige sowie das Füttern der Tiere. Beim wöchentlichen Käfigwechsel werden die Mäuse in autoklavierte, das heißt unter Dampf sterilisierte Käfige mit frischer Einstreu und Nistmaterial gesetzt. Außerdem wird bei jedem Käfigwechsel der Gesundheitszustand der Mäuse gründlich überprüft. Quartalsweise kontrolliert ein unabhängiges Labor darüber hinaus den Hygienestatus der Maushaltung. Bei allen Arbeiten in der Maushaltung hat die Einhaltung der hohen Hygienestandards und die strenge Dokumentation aller Daten höchste Priorität.

Tierpfleger/innen sind auch in die Zucht der verschiedenen genetisch veränderten Mausstämme involviert. Sie registrieren neugeborene Mäuse in einer elektronischen Datenbank und beurteilen jeden Wurf. Jede Maus bekommt eine eigene Nummer und ist durch diese sowie durch eine Tätowierung an der Zehe ihr Leben lang zweifelsfrei zu identifizieren. Schließlich unterstützen die Tierpfleger/innen die Wissenschaftler/innen auch bei der Durchführung von Experimenten. Sie leisten mit ihrer sorgfältigen Arbeit somit einen unverzichtbaren Beitrag zur Alternsforschung am FLI.

Als Service für die Wissenschaftler/innen bietet die Maushaltung unter anderem die Sanierung von Mausstämmen an. Mäuse eines Mausstamms unterscheiden sich von anderen Mausstämmen durch gemeinsame Merkmale, die durch Zucht oder genetische Modifikation herbeigeführt wurden. Sanierung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass den Tieren eines Mausstamms Embryonen entnommen werden, falls dieser mit unerwünschten Krankheitserregern kontaminiert ist. Diese Embryonen werden dann in scheinträchtige Ammen-Mäuse übertragen, die in einem Bereich gehalten werden, der frei von diesen Krankheitserregern ist. Dadurch wird der hygienische Status des Mausstamms verbessert, was die Forschungsergebnisse besser vergleichbar und damit aussagekräftiger macht.

Weitere Services sind die Kryokonservierung, also das Einfrieren von Maus-Spermien oder -Embryonen, um einzelne Mausstämme zu erhalten. Durch die Kryokonservierung können Mausstämme über viele Jahre ohne Zucht erhalten und bei Bedarf wieder für die Forschung aktiviert werden. Durch den Versand von eingefrorenem Sperma oder Embryonen an Kooperationspartner werden Lebendtiertransporte vermieden.

Grundvoraussetzung für das Durchführen von Tierexperimenten sind gesunde Tiere und die Abwesenheit von Krankheitserregern. Deshalb müssen die Mäuse nicht nur unter Einhaltung strengster Hygienevorschriften und unter ständiger gesundheitlicher Kontrolle gezüchtet werden, auch bei der Arbeit mit den Tieren selbst und den Vorbereitungsarbeiten sind Sauberkeit und Sterilität sehr wichtig. Arbeitsvorbereiter/innen haben hier eine wichtige Funktion. Zu ihren Aufgaben gehört in erster Linie die Vorbereitung der Arbeitsmaterialien für die Tierpfleger/innen, zum Beispiel die Reinigung und Sterilisation der Käfige und Wasserflaschen. Sie sind auch für die Kontrolle und Organisation der Verbrauchsmaterialien und der Lagerbestände verantwortlich.