FLI tritt Initiative zur offenen Kommunikation über Tierversuche bei

Tierversuche in der Forschung sind ein kontroverses Thema. Aber wer wie das Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) die biologischen Grundlagen des Alterns erforscht, ist auf Experimente an Tieren angewiesen. Daraus erwächst eine Verantwortung gegenüber diesen Tieren, aber auch gegenüber der Öffentlichkeit. Daher hat das FLI jetzt die Erklärung der „Initiative Transparente Tierversuche“ unterzeichnet.

Initiiert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, ist vor knapp einem Jahr, am 1. Juli 2021, die Initiative Transparente Tierversuche gestartet. In der Erklärung bekennen sich Forschungseinrichtungen dazu, transparent über Tierversuche zu informieren und den öffentlichen Dialog über tierexperimentelle Forschung mitgestalten zu wollen.

Diesen Zielen fühlt sich das Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) verpflichtet. Der Vorstand des FLI hat daher am 27. April 2022 die Erklärung unterzeichnet. „In einem kontrovers diskutierten Themengebiet wie der tierexperimentellen Forschung sind transparente Informationen über die wissenschaftliche Arbeit und der offene, dialogbereite Austausch über die Wahl von Forschungsmethoden ebenso wie ethische Verantwortlichkeiten besonders wichtig“, wie es in der Präambel heißt.

Als eine Maßnahme hat das FLI kürzlich seinenInternetauftritt zum Thema Tierversuche und Tierschutzausgebaut. Auf zahlreichen Unterseiten erfahren Besucherinnen und Besucher, wie Mäuse und Fische am FLI gehalten werden, aus welchen Gründen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Experimente mit diesen Tieren durchführen, nach welchen Regeln und Gesetzen dies geschieht und was getan wird, damit die Tiere möglichst wenig leiden.

Am FLI haben alle wissenschaftlichen Experimente den Zweck, die biologischen Prozesse, die sich mit dem Altern verändern, besser zu verstehen. Dazu zählen Veränderungen der Funktionalität der Stammzellen, der Gewebshomöostase, der Regenerationsfähigkeit und des Mikrobioms. So weit wie möglich nutzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alternative Versuchsmethoden wie beispielsweise Zellkulturen oder Computermodelle.  Da das Altern aber ein Prozess ist, der den gesamten Organismus betrifft, lassen sich viele Fragestellungen nur anhand von Tiermodellen untersuchen.