382.000 Euro für Arteriosklerose-Forschung (FSU Jena)

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Jenaer Kooperationsprojekt in der Altersforschung erhält DFG-Förderung.

Arteriosklerose ist eine der am meisten verbreiteten Erkrankungen unserer Zeit. Das Alter ist der wichtigste - aber am wenigsten verstandene - Risikofaktor der Arteriosklerose. Die durch Arterienverkalkung ausgelöste Gefäßerkrankung und deren Folgen sind in den Industrienationen die häufigste Todesursache. Wodurch die gefährliche Arteriosklerose ausgelöst wird und welche altersabhängigen Veränderungen der Arterienwand dazu beitragen, ist nach wie vor nicht geklärt. Diese bisher vernachlässigten - weil schwer erforschbaren - Mechanismen wollen Jenaer Wissenschaftler identifizieren: "Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bei der Arteriosklerose Autoimmunreaktionen ähnlich denen rheumatischer Erkrankungen ablaufen und die Gefäßwände angreifen und zerstören und dass der offenbar autoaggressive Charakter der Immunreaktion strikt altersabhängig ist", erklärt Prof. Dr. Andreas Habenicht, Direktor des Instituts für Vaskuläre Medizin (IVM) am Universitätsklinikum (UKJ).

Um die ersten Hinweise systematisch untersuchen zu können, erhält das IVM jetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Fördergelder in Höhe von insgesamt 382.000 Euro für ein Kooperationsprojekt mit dem Jenaer Fritz-Lipmann-Institut für Altersforschung. Weitere Partner in dem auf zunächst drei Jahre ausgelegten Projekt sind Immunologen in Deutschland und US-amerikanische Forschergruppen in Chicago und New York.

"Mit Hilfe dieser jetzt geförderten Grundlagenforschung erhoffen wir uns Informationen über die altersabhängigen Auslöser-Mechanismen der Arteriosklerose und damit neue Ansätze zur Bekämpfung der Gefäßzerstörung. Hierbei untersuchen wir die Wechselwirkung zwischen Immunzellen und Arterienwand", so Prof. Habenicht. "Die erfreuliche und selten hohe Fördersumme für einen Einzelantrag zeigt, dass wir die Gutachter von unserem Konzept überzeugen konnten. In Kürze werden wir zwei Doktorandenstellen zusammen mit dem Fritz-Lipmann-Institut ausschreiben."