Zebrafisch (Danio rerio)

Ein Fisch, dem man bei der Entwicklung unter die Haut schauen kann

Danio rerio lebt in Südostasien in langsam fließenden oder stehenden Gewässern wie etwa Reisfeldern und ist auf der ganzen Welt als Aquarienfisch beliebt.

Für die biologische Forschung ist er von vielseitigem Interesse. Da seine embryonale Entwicklung komplett außerhalb des Mutterfisches stattfindet und er bis ins Larvenstadium transparent ist, ermöglicht er die Erforschung von Organentwicklung ohne invasive Eingriffe.

Außerdem besitzt der kleine Zebrabärbling - oder Zebrafisch - ein enormes Regenerationspotenzial. Anders als die meisten anderen Wirbeltiere kann er verloren gegangene Gliedmaßen (Flossen) oder geschädigte Organe (z.B. Herz, Niere und Gehirn) lebenslang fast vollständig regenerieren.

Video

Schlagendes Herz eines Zebrafischs (klicken zum Abspielen)

Leuchtende Nieren: Regeneration unterm Mikroskop

Der Zebrafisch ist als Wirbeltier dem Menschen genetisch und molekularbiologisch recht ähnlich. Trotzdem kann er etwas, was wir nicht können: Er kann hervorragend regenerieren. Wir versuchen zu erforschen, wo genau der Unterschied zwischen Mensch und Fisch liegt. Dafür bringen wir spezifische Moleküle in den Nieren zum Leuchten und können so mit dem Fluoreszenzmikroskop bei der Regeneration zuschauen.

Außerdem hilft uns der Zebrafisch, die Nierenentstehung im Wirbeltier zu erforschen und die dabei ablaufenden Prozesse zu verstehen. Dies kann dazu beitragen, die molekularbiologischen Grundlagen altersassoziierter Krankheiten aufzudecken und daraus Therapieansätze zu entwickeln.

Dabei hilft uns der Zebrafisch als Alternsmodell:

  • Entwicklung und Aufrechterhaltung von Organfunktionen
  • Organregeneration im Alter
  • Verstehen von altersassoziierten Erkrankungen wie Herzinfarkt und Niereninsuffizienz
  • Erforschung von beschleunigtem Altern mittels genetisch veränderter Fische

Kontakt

Dr. Uta Naumann
Leiterin Tierhaltung Fisch
+49 3641 656695
uta.naumann@~@leibniz-fli.de

Info

10 Fakten zu Zebrafischen als Versuchstiere (von der Initiative "Tierversuche verstehen").