FLI-Kolloquium mit Katharina Papsdorf: Lipidtröpfchen und Peroxisomen sind koreguliert, um die Lebensspanne in Reaktion auf einfach ungesättigte Fettsäuren zu verlängern

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Die Biochemikerin Katharina Papsdorf vom Institut für Molekularbiologie Mainz (IMB) spricht am 2. Mai am FLI über die Rolle eines Organellennetzwerkes bei der Verlängerung der Lebensspanne im Fadenwurm C.elegans.

Jena. Mit der Nahrung aufgenommene einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFAs) werden mit der Langlebigkeit des Menschen in Verbindung gebracht und verlängern die Lebensspanne bei verschiedenen Tierarten. Die Mechanismen dahinter bleiben jedoch unklar.

Die Forschungsgruppe von Katharina Papsdorf zeigt, dass ein Organellennetzwerk für die MUFA-induzierte Langlebigkeit im Fadenwurm C. elegans entscheidend ist. In diesem Organellennetzwerk sind Lipidtröpfchen (Zellorganellen, die an der Fettspeicherung und -hydrolyse mitwirken) und Peroxisomen (Zellorganellen, die bei der Oxidation und dem Lipidstoffwechsel eine Rolle spielen) beteiligt.

Papsdorfs Gruppe fand heraus, dass MUFAs die Anzahl der Lipidtröpfchen in Fettspeichergeweben erhöhen und dass eine erhöhte Anzahl von Lipidtröpfchen für die MUFA-induzierte Langlebigkeit notwendig ist. Interessanterweise sagt die Anzahl der Lipidtröpfchen bei jungen Individuen innerhalb einer Population von Würmern deren verbleibende Lebensspanne voraus. Lipidomics-Datensätze zeigen, dass MUFAs auch das Verhältnis von Membranlipiden und Etherlipiden verändern – eine Kennzeichnung, die mit einer geringeren Lipidoxidation einhergeht. In Übereinstimmung damit verringern MUFAs die Lipidoxidation bei Individuen mittleren Alters.

MUFAs erhöhen aber erstaunlicherweise nicht nur die Anzahl der Lipidtröpfchen, sondern auch die Anzahl der Peroxisomen. Durch ein gezieltes Screening identifizierte die Gruppe Gene, die an der gemeinsamen Vermehrung von Lipidtröpfchen und Peroxisomen beteiligt sind, sowie Gene, die diese beiden Organellen abkoppeln. Dieses Screening zeigte, dass die Induktion beider Organellen für die Langlebigkeit optimal ist. Die dazu in Nature Cell Biology erschienene Studie der Forschungsgruppe deckt ein Organellennetzwerk auf, das an der Lipidhomöostase und der Regulierung der Lebensspanne beteiligt ist, was neue Wege für Interventionen zur Verzögerung des Alterns eröffnet.

Informationen über Dr. Katharina Papst:

Institut für Molekulare Biologie (IMB), Mainz

 

Titel des Vortrags:FLI-Kolloquium mit Katharina Papsdorf: Lipidtröpfchen und Peroxisomen sind koreguliert, um die Lebensspanne in Reaktion auf einfach ungesättigte Fettsäuren zu verlängern
Wann:Donnerstag, 02. Mai 2024, 15:00 Uhr
Wo:Seminarraum “Nucleus”, Hauptgebäude (FLI 1), Beutenbergstraße 11, Jena
Einladende:       Helen Morrison (Gruppenleiterin Nervenregeneration)

Das Kolloquium findet als hybride Veranstaltung statt. Zugangsdaten für die Online-Teilnahme werden Ihnen rechtzeitig vor der Veranstaltung zugesandt. Bitte melden Sie sich dafür bei Ivonne.Roeppnack-Jahnke@~@leibniz-fli.de an.