Jena/Hamburg. Das neue Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” verknüpft exzellente inter- und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten. Dabei kooperieren Erreger-orientierte Wissenschaften (Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Immunologie) zusammen mit weiteren Lebenswissenschaften wie der Ökologie erstmals deutschlandweit mit Gesundheitstechnologien, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung. Das neue Instrument der Leibniz-Gemeinschaft wird für drei Jahre mit drei Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten zu bündeln und das erworbene Wissen politisch Verantwortlichen in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.
Die Reaktion auf Pandemien erfordert eine konzertierte Anstrengung von Experten aus verschiedenen Bereichen. „Pandemic Preparedness“ nutzt die harten Lehren, die aus der SARS-CoV2-Pandemie gezogen wurden, um sich gezielt auf zukünftige Pandemien vorzubereiten. Die Initiative, die Teil der neu gegründeten Leibniz-Labore ist, bündelt die Expertise von 41 Leibniz-Instituten verschiedener Sektionen der Leibniz-Gemeinschaft, darunter auch die des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena. „Das Leibniz-Lab ist ein riesiger Schritt nach vorne und ein Netzwerk von außerordentlicher Bedeutung für unser Institut“, sagt Prof. Dr. Dario Riccardo Valenzano, Wissenschaftlicher Direktor des FLI.
Das Jenaer Institut ist insgesamt mit drei renommierten Forschern vertreten. Neben Prof. Dr. Dario Riccardo Valenzano gehören auch Prof. Dr. Claudia Waskow und Dr. Maria Ermolaeva dem Leibniz-Lab an. „Wir wollen sicherstellen, dass die Gesellschaft in künftigen Pandemien besser geschützt ist. Das betrifft die Übersterblichkeit der älteren Bürger durch neuartige Krankheitserreger, aber auch die Leiden der jungen und jüngsten Generation, die durch Isolation in ihrer Entwicklung stark eingeschränkt waren“, benennt Prof. Claudia Waskow die Motivation dahinter. Die Leiterin der Abteilung Immunologie des Alterns und Koordinatorin des Verbunds in Jena ist überzeugt, dass durch die Bündelung der Expertisen naturwissenschaftlicher und psychosozialer Forschungsbereiche künftig Pandemien besser begegnet werden kann. Auch Dr. Maria Ermolaeva, Leiterin des Labors für Stresstoleranz und Homöostase, ist voller Zuversicht: „Dies ist ein spannendes und sehr wichtiges multidisziplinäres Projekt. Mit unserer Arbeit zur Reduzierung altersbedingter Stoffwechselkomorbiditäten werden wir einen wichtigen Beitrag leisten.“