Noble Gespräche mit Nobelpreisträger: Prof. Dr. Venki Ramakrishnan

Veranstaltungen

Der Nobelpreisträger Prof. Dr. Venki Ramakrishnan wird einen Vortrag über "Mein Abenteuer mit dem Ribosom (My Adventures in the Ribosome)" in der öffentlichen Vortragsreihe "Noble Gespräche" halten.

Nobelpreisträger:
Prof. Dr. Venki Ramakrishnan

Wir sind stolz darauf, dass Nobelpreisträger Prof. Venki Ramakrishnan unsere Einladung angenommen hat, im Oktober einen Vortrag in der öffentlichen Vortragsreihe „Noble Gespräche“ zu halten.

Er wird über "Mein Abenteuer mit dem Ribosom (My Adventures in the Ribosome)" sprechen.


Das Ribosom ist eine sehr alte und riesige molekulare Zellmaschinerie, die genetische Informationen aus mRNA abliest, um Proteine zu synthetisieren. Obwohl es bereits in den 1950er Jahren entdeckt wurde, dauerte es aufgrund seiner Komplexität mehrere Jahrzehnte, bis die atomare Struktur des Ribosoms entschlüsselt werden konnte.

In dem Vortrag werde ich meine eigenen Bemühungen zur Entschlüsselung der Ribosom-Struktur und Aspekte seiner Funktion vorstellen. Außerdem werde ich über meinen eigenen Werdegang sprechen, der mich auf drei Kontinente geführt hat und in dem ich von meiner ursprünglichen Ausbildung in Physik zur Molekularbiologie gewechselt bin. 


Titel:    Mein Abenteuer mit dem Ribosom
(My Adventures in the Ribosome)
Sprecher: Prof. Dr. Venki Ramakrishnan
MRC Laboratory of Molecular Biology, Cambridge Biomedical Research Campus
Cambridge, United Kingdom
Wann: 23. Oktober 2025, 17:00 Uhr
Wo:      Hörsaal Abbe-Zentrum Beutenberg
Beutenberg Campus
Hans-Knöll-Str. 1
07745 Jena
Host:     Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI)

Die öffentliche Vortragsreihe wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen.


Wer ist Venki Ramakrishnan?

Venki Ramakrishnan bekam 1971 seinen Bachelor-Abschluss in Physik an der Baroda University in Indien und promovierte 1976 in Physik an der Ohio University. Anschließend studierte er zwei Jahre lang Biologie an der University of California in San Diego, bevor er seine Postdoc-Arbeit bei Peter Moore an der Yale University begann. Nach einer langen Karriere in den USA am Brookhaven National Laboratory und an der University of Utah zog er 1999 nach England, wo er als Gruppenleiter am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge tätig ist. Er erhielt 2009 den Nobelpreis für Chemie und war von 2015 bis 2020 Präsident der Royal Society.

Im Jahr 2000 fand Ramakrishnans Labor die atomare Struktur der 30S-Ribosomenuntereinheit und deren Komplexe mit damit verbundenen Liganden und Antibiotika. Diese Arbeit führte zu Erkenntnissen darüber, wie das Ribosom den genetischen Code „liest“, sowie über die Funktion von Antibiotika. Ramakrishnans Labor analysierte im Anschluss daran hochauflösende Strukturen funktioneller Komplexe des gesamten Ribosoms in verschiedenen Phasen entlang des Translationsweges, was zu Erkenntnissen über seine Rolle bei der Proteinsynthese während der Decodierung, Peptidylübertragung, Translokation und Termination führte. In den letzten zehn Jahren hat sein Labor Kryoelektronenmikroskopie eingesetzt, um die eukaryotische und mitochondriale Translation zu untersuchen, insbesondere die Initiierung der Translation und die Translationsregulation.

Ramakrishnan ist Autor zweier populärer Bücher, "Gene Machine" (2018), einer sehr ehrlichen populären Autobiografie über den Wettlauf um die Struktur des Ribosoms, und zuletzt "Why We Die: The New Science of Aging and the Quest for Immortality" (2024).