Verbesserte Wirksamkeit und höhere Therapiesicherheit in Aussicht

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Dr. Kanstantsin Siniuk, Postdoc am FLI in Jena, wird für sein Forschungsprojekt mit 96.000 Euro vom Bund gefördert.

Jena. Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch in der Wissenschaft. Immer wieder haben sich Experten des Leibniz Instituts für Alternsforschung – Fritz Lipmann Institut Jena, um eine Förderung durch das GO-Bio initial-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beworben. Nun endlich ist es geglückt: Kanstantsin Siniuk, Postdoc in der Projektgruppe von Dr. Helmut Pospiech am FLI, überzeugte im Auswahlverfahren und konnte 96.000 Euro für sein Forschungsprojekt sichern. Die Freude darüber ist riesig, denn so können letztlich Wege in die Wirtschaft und zu verbesserter Gesundheit erheblich leichter gegangen werden.

Kanstantsin Siniuk bewarb sich mit dem Projekt „H2S for Life“. Das Ziel: einen innovativen Ansatz zur Behandlung mitochondrialer und neurodegenerativer Krankheiten zu entwickeln. Solche Krankheiten sind oft auf Fehlfunktionen der Mitochondrien, den Energiezentren unserer Zellen, zurückzuführen. Wirkstoffe, die als Hydrogensulfiddonoren fungieren, haben das Potenzial, den mitochondrialen Stoffwechsel zu verbessern.

„Derzeit gibt es keine wirksamen Heilungsmöglichkeiten für diese Krankheiten“, erklärt Siniuk seine Motivation. Die meisten Behandlungen konzentrierten sich lediglich auf eine Linderung der Symptome. „Mit unserem Projekt hoffen wir dies zu verändern.“
Dr. Siniuks Projekt wurde im Vorfeld durch das FLI-interne SPARK-Programm der Core Facility Technologie Transfer finanziert, welches den Reifegrad solcher Technologien erhöht. Im Rahmen dieser Förderung demonstrierte Siniuk, dass der Hydrogensulfiddonor die mitochondriale Funktion unterstützt und so einen Krankheitsverlauf positiv beeinflussen könnte. „Dieser Hydrogensulfiddonor kann effektiv in den Körper aufgenommen und genutzt werden. Mit dieser Erkenntnis können wir an einer verbesserten Wirksamkeit und höheren Sicherheit der Therapie arbeiten“, hofft Mentor Dr. Helmut Pospiech.

Die Förderung durch das Bundesministerium kommt an dieser Stelle gerade recht. Denn parallel zur Laborarbeit stehen Markt- und Patentierprüfungen an. „Diese kostenintensiven Recherchen können mit unseren Mitteln nicht gedeckt werden“, so Dr. Sonja Schätzlein, Leiterin des Technologie Transfer Programms. „Dank dieser Förderung sind wir unserem Ziel, eine effektive Therapie zu etablieren, ein Stück näher gekommen.“

Das GO-Bio initial-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist eine zweistufige Fördermaßnahme im Life Science-Bereich für die Dauer einer einjährigen Sondierungsphase und einer zweijährigen Machbarkeitsphase. Es werden jährlich bis zu 1,1 Millionen Euro Fördergeld ausgeschüttet für Projekte in der Ideen- und Findungsphase mit dem Ziel, diese in die Anwendung zu bringen.