Symposium „Molekulare Altersforschung“ mit Pekinger Partner-Universität am Fritz-Lipmann-Institut

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„China wird alt, bevor es reich ist“ gilt als geflügeltes Wort unter den Beobachtern der demografischen Entwicklung im mit 1,3 Milliarden Menschen bevölkerungsreichsten Land der Erde. Vor diesem Hintergrund gewinnt die biomedizinische Altersforschung auch in der chinesischen Wissenschaftspolitik an Bedeutung.

Vom 22. bis 26. März ist daher eine chinesische Delegation der landwirtschaftlichen Universität Peking (CAU) zu Gast am Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena. Mit dem Besuch soll der wissenschaftliche Austausch weiter intensiviert werden. Bereits im Oktober 2008 unterzeichneten das Fritz-Lipmann-Institut und die CAU-Universität in Peking ein Abkommen mit dem Ziel, die Zusammenarbeit und die gemeinsame Weiterbildung von Nachwuchswissenschaftlern zum Thema Altersforschung zu fördern.

Am 24. und 25. März findet nun am Fritz-Lipmann-Institut ein wissenschaftliches Symposium mit Vertretern der Pekinger Universität statt. „Im Rahmen des Symposiums stellen erfahrene Wissenschaftler beider Institutionen ihre Forschungsprojekte zu Mechanismen der Alterung und alters-relevanter Erkrankungen vor“, sagt Dr. Christoph Kaether, Forschungsgruppenleiter und Mitorganisator der chinesischen Kooperation. „Die Vorträge dienen dabei nicht nur der Ausbildung unserer jungen Nachwuchsforscher sondern auch der weiteren Vernetzung von Forschungsprojekten“, so Kaether weiter.

Mit dem Symposium wird gleichzeitig eine Fortbildung für 3 chinesische Nachwuchswis-senschaftler abgeschlossen. Als Gäste des Fritz-Lipmann-Instituts konnten diese über 3 Wochen, eingebunden in aktuelle Projekte der Forschungsgruppen, ihre Kenntnisse über moderne Methoden der Altersforschung vertiefen. Das Symposium und die Fortbildung werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des „Deutsch-Chinesischen Jahrs der Wissenschaft und Forschung“ finanziert.

Auch auf höherer Ausbildungsebene hat die noch junge deutsch-chinesische Kooperation bereits erste Früchte getragen: So konnten 2009 zwei ausgewählte Master-Studenten der Pekinger Universität erfolgreich ihre wissenschaftliche Master-Arbeit am Fritz-Lipmann-Institut anfertigen. Derzeit sind vier weitere chinesische Master-Studenten am FLI mit ihrer experimentellen Arbeit beschäftigt. Sie sind dabei in das Doktoranden-Programm des Instituts integriert, der Leibniz Graduate School on Ageing and Age-Related Diseases (LGSA). „Wissenschaftliche Kontakte zwischen den chinesischen Masters-Absolventen und unseren Nachwuchswissenschaftlern können so leichter entstehen“, erklärt Prof. Zhao-Qi Wang, Forschungsgruppenleiter am Fritz-Lipmann-Institut und Initiator der Kooperation.

Angespornt durch den bisherigen Erfolg des Austauschprogramms startete das FLI mitt-lerweile eine ähnliche Zusammenarbeit mit der Universität Sofia in Bulgarien. Die wissenschaftlichen Kontakte mit China werden indessen durch ein neues Abkommen mit einer weiteren chinesischen Universität vertieft, das noch im März besiegelt werden soll. „Mit diesen internationalen Programmen gewinnen wir exzellente Nachwuchskräfte aus dem Ausland, die auch als Kandidaten für spätere Promotionen geeignet sind“, erklärt Prof. Peter Herrlich, wissenschaftlicher Leiter des FLI. „Gleichzeitig werden unsere deutschen Doktoranden und Diplomanden auch hier in Jena an die Internationalität der Wissenschaft herangeführt, was für ihre weitere Karriere vorteilhaft sein sollte.“