Leibniz-Forschungsverbund Healthy Ageing startet Japan-Kooperation (LFV Healthy Ageing)

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Die japanische Gesellschaft altert – genau wie die deutsche. Japanische Wissenschaftler schätzen, dass 2030 25,6 % der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein werden. Das Statistische Bundesamt gibt für Deutschland einen Anteil von 34,6 % bei den über 60-jährigen an. Deutschland und Japan werden damit zu den ältesten Gesellschaften weltweit gehören. Beide Länder müssen sich dabei auf ähnliche Herausforderungen einstellen: Gesundheitsvorsorge, Rente, aktive Teilhabe, altersgerechtes Wohnen. Die Wissenschaft versucht, Antworten auf diese Herausforderungen zu geben.

Dazu treffen sich 23 Wissenschaftler aus Deutschland und Japan zu einem gemeinsamen Workshop. Vom 20. bis 22. Juni 2016 werden sie in Tokyo unter anderem über Kognitionsforschung, Stammzellforschung und Raumplanung diskutieren. Der Workshop wird vom Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing zusammen mit der Japan Science and Technology Agency (JST) und der Japan Agency for Medical Research and Development (AMED) organisiert. „Die Leibniz-Gemeinschaft kann mit diesem Workshop ihre wichtigen internationalen Kooperationen weiter ausbauen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. „Die japanische Seite verfolgt in einigen Bereichen des Demographischen Wandels ganz andere Strategien, als wir es bisher in Deutschland tun.“ Prof. Dr. Lenhard Rudolph ergänzt: „Natürlich erhoffen wir uns viele Anregungen für unsere eigene Forschung und zukünftige deutsch-japanische Projekte in der Alternsforschung.“ Rudolph ist zusammen mit Prof. Dr. Jean Krutmann Sprecher des LFV Healthy Ageing und Direktor am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena. Die deutsche Botschaft in Tokyo wird vor allem den letzten Punkt mit einem Empfang unterstützen. Dort können sich Wissenschaftler, Wissenschaftsorganisationen und öffentliche Förderer kennenlernen und austauschen.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.500 Personen, darunter 9.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.

Seit Oktober 2014 vertritt Dr. Iris Wieczorek, eine ausgewiesene Japanexpertin und langjährige Leibniz-Wissenschaftlerin des GIGA Instituts für Asienstudien, die Leibniz-Gemeinschaft in Tokyo und berät Leibniz-Forscherinnen und Forscher bei der Anbahnung und Ausweitung von Japan-Kooperationen.

Im Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing kooperieren 21 Institute der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu kommen assoziierte Mitglieder aus renommierten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Die beteiligten Wissenschaftler sind Biologen, Mediziner, Psychologen, Bildungsforscher, Soziologen, Raumplaner und Ökonomen. Sie erforschen die Grundlagen des Alterns in interdisziplinären Projekten. So können umfassend alle Aspekte gesunden Alterns erforscht, Projekte gemeinsam beantragt sowie Know how und Ressourcen ausgetauscht werden.

Die Japan Science and Technology Agency (JST) ist als eine der Kerninstitutionen verantwortlich für die Umsetzung der Wissenschafts- und Technologiepolitik in Japan, unter anderem den öffentlichen Wissenschafts- und Technologie-Basisplan. Beginnend beim Wissenszuwachs – der Quelle für Innovationen – stellt JST umfassend sicher, dass die Ergebnisse der Forschung mit der japanischen Gesellschaft und ihren Bürgerinnen und Bürgern geteilt werden. JST arbeitet ebenso an einer fundierten Infrastruktur für Wissenschafts- und Technologie-Informationen und bringt die Themen in Japan in die Öffentlichkeit.

Die Japan Agency for Medical Research and Development (AMED) engagiert sich in medizinischer Forschung und Entwicklung Sie etabliert und unterhält eine angemessene Umgebung und stellt Drittmittel zur Verfügung, um integrierte medizinische Forschung und Entwicklung von der Grundlagenforschung bis zur praktischen Anwendung zu ermöglichen. Dabei hat AMED stets das Ziel, die Anwendung von Forschungsergebnissen reibungslos zu ermöglichen.

Kontakt:

Astrid van der Wall
Koordinatorin LFV Healthy Ageing
Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
Beutenbergstr. 11
D – 07745 Jena
Tel.: 03641 / 65 63 14
astrid.vanderwall@~@leibniz-fli.de
www.leibniz-healthy-ageing.de