Grundlagenpreis 2013 für Jenaer Alexander Schulz

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Am 13. November 2013 wird Dr. med. Alexander Schulz vom Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena mit dem Grundlagenpreis 2013 des Vereins zur Förderung der Neurologischen Wissenschaften Frankfurt am Main e.V. (NeuroWiss) ausgezeichnet. Der mit 1.500 Euro dotierte wissenschaftliche Förderpreis würdigt seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Neurofibromatose Typ 2, einer unheilbaren Erbkrankheit. Der Jenaer hatte zuvor einen Mechanismus entdeckt, der bei dieser Erkrankung zu Schädigungen von peripheren Nerven führt und eine Rolle bei der Entstehung von Tumoren spielen könnte.

Seit 1999 vergibt der Verein zur Förderung der Neurologischen Wissenschaften Frankfurt am Main e.V - NeuroWiss jährlich Preise, um die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der neurologischen Wissenschaften zu fördern und zu unterstützen. Einer der 4 Preise wird in diesem Jahr an Dr. med. Alexander Schulz vom Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena verliehen.

Der mit 1.500 Euro dotierte Förderpreis 2013 auf dem Gebiet der Grundlagenforschung zeichnet die bahnbrechenden Forschungsergebnisse des Jenaers aus, die im März 2013 in der renommierten Fachzeitschrift Nature Neuroscience veröffentlicht wurden. In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Jena und Kollegen in Deutschland, Frankreich, England und den USA hatte Dr. Alexander Schulz zusammen mit Dr. Helen Morrison, Nachwuchsgruppenleiterin am FLI, einen bis dato unbekannten Mechanismus entdeckt, der die Zerstörung von peripheren Nerven erklärt und bei Patienten mit Neurofibromatose Typ 2 (NF2) nachgewiesen wurde. 

Bei dieser selten auftretenden Erbkrankheit kommt es zu einem unkontrollierten Wachstum von Nerven- und Bindegewebe. Bis heute gibt es keine kausale Therapie zur Heilung der Erkrankung. Die Forschungsarbeit des Mediziners hatte belegt, dass für die Nervenschäden geschädigte Axone verantwortlich sind; längliche Fortsätze von Nervenzellen (Neuronen), mit deren Hilfe die Kommunikation zwischen Zellen ermöglicht wird. Die in ihrer Funktionsfähigkeit gestörten Axone waren in Tierstudien, aber auch im Nervengewebe von NF2-Patienten nachweisbar. 

In einer weiterführenden Studie, die in Kürze in der Fachzeitschrift Brain publiziert werden wird, berichten die Forscher darüberhinaus, dass ihre Ergebnisse Bedeutung für die Entstehung von Tumoren haben könnte, dem größten Problem von NF2-Patienten. Damit erweitert sich die Sicht auf Axone als mögliche Targets für die Behandlung von Neurofibromatose und anderen Erkrankungen des peripheren Nervensystems; wichtige Erkenntnisse, die zur Entwicklung von Medikamenten führen könnten. 

Die Forschungsergebnisse entstanden im Rahmen eines von der Children’s Tumor Foundation finanzierten 2-Jahresprojektes, mit dem der Mediziner im September 2012 ausgezeichnet wurde (Young Investigator Award). Der 27-jährige Nachwuchswissenschaftler will nach seiner medizinischen nun noch die Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) erreichen, bevor er sich der Ausbildung zum Facharzt für Neurologie widmet. 

Die Verleihung des Grundlagenpreises 2013 findet im Rahmen eines Festaktes am 13. November 2013 im St. Katharinen Krankenhaus in Frankfurt am Main statt. 

Publikation

Schulz A, Baader SL, Niwa-Kawakita M, Jung MJ, Bauer R, Garcia C, Zoch A, Schacke S, Hagel C, Mautner VF, Hanemann CO, Dun XP, Parkinson DB, Weis J, Schröder JM, Gutmann DH, Marco Giovannini M, Morrison H. Merlin isoform 2 in neurofibromatosis type 2–associated polyneuropathy. Nat Neurosci. 2013, 16, 426-433.

Pressetext zur Nature Neuroscience Publikation vom 12.03.2013

http://www.idw-online.de/de/news523202

Kontakt

Dr. Kerstin Wagner
Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
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