Freistaat fördert Spitzenforschung mit 20 Millionen Euro (TMBWK)

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Der Freistaat Thüringen fördert fünf Projekte der Spitzenforschung sowie drei Professuren im Rahmen des Landesprogramms „ProExzellenz“. Die Auszeichnung erfolgte durch das Thüringer Wissenschaftsministerium nach Empfehlung von wissenschaftlichen Fachexperten sowie der Thüringer Programm-Kommission. Die Projekte werden als ProExzellenz-Zentren bzw. ProExzellenz-Professuren von 2014 bis 2019 mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert. Zwei weitere Forschungsvorhaben stehen zur Aufnahme als ProExzellenz-Zentrum in das Förderprogramm bereit. Mit der Exzellenz-Initiative unterstützt Thüringen herausragende Projekte in den Bereichen Forschung, Innovation und wissenschaftlicher Nachwuchs an den Universitäten.

„Unser Ziel ist, wissenschaftliche Exzellenz gezielt auszubauen, um die internationale Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu erhöhen. Das steigert die Attraktivität Thüringens als Ort für exzellente Forscher und Nachwuchswissenschaftler. Und es erhöht Thüringens Leistungskraft insgesamt“, unterstreicht Thüringens Wissenschaftsminister Christoph Matschie.

Für das im Herbst 2013 ausgeschriebene Förderprogramm sind nach Matschies Angaben von den Thüringer Universitäten insgesamt 21 Anträge eingegangen. „Ich bin sicher, dass wir mit dem neuen ‚Pro Exzellenz’-Programm die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Forschung weiter erhöhen werden. Die bisherigen Erfahrungen der ProExzellenz-Initiative haben gezeigt, dass der gezielte Aufbau zukunftsträchtiger Forschungsfelder und die Vernetzung von universitärer und außeruniversitärer Forschung der beste Weg ist, um an die internationale Spitze zu gelangen“, unterstreicht Matschie.

Folgende ProExzellenz-Zentren und ProExzellenz-Professuren werden über das Landesprogramm „ProExzellenz“ gefördert:

- „Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentanten. Europäisches Kolleg: The Past in the Present“. Unter diesem Titel wird an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ein zeithistorisches Graduiertenkolleg sowie ein forschungsbasierter geisteswissenschaftlicher Weiterbildungsstudiengang aufgebaut.

Fördersumme: 2,1 Millionen Euro.  

- „Altersinduzierte Hemmung der Regeneration und Gewebshomöostase“. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Universitätsklinikum Jena und das Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lippmann-Institut e.V. erforschen in diesem Projekt die Ursachen und Auswirkungen des menschlichen Alterungsprozesses und schaffen damit Grundlagen für neue Behandlungsmöglichkeiten gegen Alterskrankheiten.

Fördersumme: 3,9 Millionen Euro. 

- „ACP 2020 – Agenda für exzellente Photonik“. Unterstützt wird der weitere Aufbau eines führenden europäischen Forschungs- und Ausbildungszentrums im Bereich Optik und Photonik, das gemeinsam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Universitätsklinikum Jena, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, dem Helmholtzinstitut Jena und dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien getragen wird.

Fördersumme: 3,9 Millionen Euro. 

- „Medienanthropologie“. Die Bauhaus-Universität Weimar wird mit diesem neuen Zentrum ihren Forschungsschwerpunkt im Bereich der Medienwissenschaften ausbauen. Gemeinsam mit dem Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) geht sie dabei der Frage nach „Was macht der Mensch mit den Medien – was machen die Medien mit dem Menschen?“.

Fördersumme: 1,6 Millionen Euro. 

- „Virtuelle Straße – virtuelle Realität in 4F: Funk, Fahrbahn, Fahrzeug und Fahrer“. An der Technischen Universität Ilmenau wird eine Test- und Simulationsumgebung entwickelt, die mechatronische, audiovisuelle, psychologische sowie physiologische Mess- und Darstellungsinstrumente miteinander verbindet. Der Universität gelingt es damit, die wissenschaftliche Untersetzung für das Thüringer Innovationszentrum für Mobilität entscheidend zu stärken.

Fördersumme: 3,5 Millionen Euro. 

- ProExzellenz-Professur für „Technische Kohlenstoff-Nanomaterialien für elektronische Energiespeicher“. Die Professur an der Universität Jena hat zum Ziel, neue Energiespeicher mit höherer Leistung und Energiedichte zu entwickeln und für die Anwendung nutzbar zu machen.

Fördersumme: 1 Million Euro. 

- ProExzellenz-Professur „Synthetische Biotechnologie der Wirkstoffproduktion“. Die Professur unterstützt die gemeinsame Erforschung, Entwicklung und Herstellung neuer mikroorganischer Wirkstoffe sowie deren Herstellung durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Universitätsklinikum Jena, das Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. Hans-Knöll-Institut sowie der FH Jena.

Fördersumme: 1 Million Euro. 

- ProExzellenz-Professur „Future Technologies for Energy Recovery Processes from Urban Residues“. Die Professur an der Bauhaus-Universität Weimar dient der Grundlagenforschung für die Nutzbarmachung menschlicher Abfälle im städtischen Raum, um die Ressourceneffizienz sowie den Umwelt- und Grundwasserschutz zu verbessern.

Fördersumme: 1 Million Euro. 

Nach Klärung der Fördervoraussetzungen sind zudem zwei weitere Vorhaben zur Aufnahme in das Programm vorgesehen. 

- „Ordnung durch Bewegung – Zur Dynamik von Normen, Wissen und rituellen Praktiken“. Das Forschungscluster unter Leitung der Universität Erfurt erforscht, inwieweit soziale und kulturelle Ordnungen das Produkt von fortlaufenden Bewegungen und Dynamisierungsprozessen darstellen.

Fördersumme: bis zu 1,5 Millionen Euro. Die Förderung erfolgt unter der Bedingung, der weiteren Fokussierung der Forschungsthematik. 

- „Nanoparticles from Functional Polymeric Architectures for Application in Inflammation related Diseases“. Das Vorhaben dient der besseren Erkennung und Prävention von entzündungsbedingten Krankheiten. Dieser Forschungszweig soll in den kommenden Jahren über die Anwerbung eines Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Universität Jena längerfristig etabliert werden.

Fördersumme: bis zu 2 Millionen Euro.