

Unsere dritte Adventsgeschichte
Veselé Vánoce
In Tschechien ist Weihnachten vor allem eines: magisch. Alena van Bömmel, Postdoc in der Forschungsgruppe Hoffmann am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz Lipmann Institut, beschreibt unzählige Traditionen aus ihrer Heimat. Manche sind nur noch wenigen bekannt, manche haben die Zeiten bis heute überdauert. Eine gewisse Magie ist ihnen aber allen gemein. Ein Auszug gefällig?
- Wer an Heiligabend als erster das Licht einschaltet, den erwartet im kommenden Jahr großes Unglück. „Entsprechend ist es besonders auf den Dörfern an Heiligabend immer lange dunkel. Niemand traut sich so recht“, weiß Alena.
- Ein quer aufgeschnittener Apfel verkündet Tod oder Gesundheit. Ein Kreuz bedeutet Unglück, ein Stern heißt „alles gut“. Der Testlauf fürs Foto mit Alena hat geklappt – ihr Apfelinneres offenbarte ein sternförmiges Kerngehäuse.
- Bis zum Abend sollte man an Heiligabend nichts essen. Wer sich daran hält, der sollte am Abend ein goldenes Schweinchen zu sehen bekommen. Apropos Essen: Da halten es die Tschechen absolut traditionell – mit paniertem Karpfen und Kartoffelsalat.
Besonders aufregend wird es in Tschechien übrigens bereits am Abend vor Nikolaus. Dann bekommen die Kinder Besuch vom heiligen Nikolaus in Begleitung von Engelchen und Teufelchen. Je nachdem, wie das Jahr für die Kids gelaufen ist, gibt es kleine Geschenke und Süßigkeiten. Für leichte Vergehen gibt’s ein Stück Kohle oder eine olle Kartoffel. Bei vermeintlich hoffnungslosen Fällen wird auch schon mal eine Entführung in die Hölle inszeniert. Zur Beruhigung merkt Alena mit einem verschmitzten Lächeln an: „Bislang sind alle immer wohlbehalten und manches Mal auch durchaus geläutert zurückgekehrt“.
Die Adventszeit verbringt Alena noch am FLI. Doch für die Feiertage kennt sie nur ein Ziel: die Familie in Tschechien. Denn das haben die Tschechen wohl mit allen Nationen gemein: Das Weihnachtsfest ist immer und überall ein Fest der Familie.
In diesem Sinne wünscht Alena: Veselé Vánoce – Frohe Weihnachten!